In St. Pölten stellten Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka und Landtagsabgeordnete Mag. Bettina Rausch heute, Dienstag, 14. Mai, die aktuellen Entwicklungen und Lösungsvorschläge zum Thema "Junges Wohnen - Ideen für die Zukunft" vor.
Jeder seinen Platz
"Es geht in Niederösterreich darum, dass jeder seinen Platz zum Wohnen hat. Die Wohnbaupolitik muss dabei immer wieder an neue Bedürfnisse angepasst werden", sagte Sobotka im Rahmen der Pressekonferenz und führte im Hinblick auf die Wohnsituation junger Menschen aus, dass der Wohnbau für diese leistbar gemacht werden müsse und es in diesem Zusammenhang mehrere Herausforderungen gebe. So müssten etwa die Gemeinden etwas tun, um die junge Bevölkerung vor Ort zu halten, es gehe überdies um die Frage der Mobilität und auch um die Arbeitsplatzfrage.
Zielperspektive: Haus mit Garten
LAbg. Rausch ging auf die das Thema Wohnen betreffenden Ergebnisse der NÖ Jugendstudie 2012 ein und präsentierte die Vorstellungen der Jugend über "Junges Wohnen": "Für rund 90 Prozent der Jugendlichen ist das eigene Haus mit Garten die Zielperspektive. Der erste Schritt ist das Ausziehen aus dem Elternhaus. Gebraucht werden leistbare Erstwohnungen für junge Menschen, wobei die klassische Genossenschaftswohnung oft für Familien konzipiert ist." So gehe es, so Rausch, vor allem um die Schaffung von Single-Wohnungen, wobei WLAN im gesamten Wohnraum auch als Bedürfnis der Jugend genannt werde.
Richtlinien gesetzt
Landeshauptmann-Stellvertreter Sobotka führte vor diesem Hintergrund weiter aus, dass auf dieser Basis für junge Menschen ein neuer Weg gegangen werden müsse. Im Rahmen des "Jungen Wohnens" sollen künftig Wohnungen mit maximalen Wohnungsgrößen von 55 Quadratmetern geschaffen werden, der Finanzierungsbeitrag darf hier maximal vier Nettomonatsgehälter bzw. rund 4.000 Euro als Obergrenze betragen. Die Ausschreibung hat über die jeweilige Gemeinde zu erfolgen, die mit den potenziellen Mieterinnen und Mietern in Kontakt tritt und mit diesen u. a. auch über die Konzeption von Gemeinschaftsräumen beratschlagt. Die Gemeinde muss überdies die Ausfallshaftung übernehmen und Gründe kostengünstig bzw. im Baurecht zur Verfügung stellen. Das Thema WLAN werde er gerne aufgreifen, "doch muss man hier bei der Post vorstellig werden", so Sobotka. Zu diesen Plänen gibt es bereits zwei Pilotprojekte. Einerseits in Grabern, wo ein Neubau entstehen soll, andererseits in Dobersberg, wo in einer ehemaligen Volksschule acht Wohneinheiten entstehen sollen. Bis Ende 2015 sollen insgesamt rund 1.000 entsprechende Wohneinheiten zur Verfügung gestellt werden.