Privatuni für Gesundheitswissenschaften: Akkreditierung erfolgt

Von einem "historischen Tag für den Wissenschaftsstandort Niederösterreich" sprach Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll anlässlich der erfolgten Akkreditierung der Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems. Im Zuge einer Pressekonferenz informierte der Landeshauptmann gemeinsam mit Rektor Dr. Rudolf Mallinger (Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften), Rektor Dr. Wolfgang Schütz (Medizinische Universität Wien), Rektor Mag. Friedrich Faulhammer (Donau-Universität Krems) und Prof. Dr. Heinz Boyer (IMC FH Krems) über die neuesten Entwicklungen.

Vor rund zwei Jahren habe man die Entscheidung getroffen, eine Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften ins Leben zu rufen, seither habe man intensive Vorarbeiten geleistet, informierte der Landeshauptmann zunächst. Nach der Gründung der Gesellschaft zur Errichtung und Umsetzung der Privatuniversität und der Einreichung des Akkreditierungsantrages habe man im Frühjahr 2013 Rektor Prof. Mallinger bestellt, im Herbst 2013, also vor wenigen Wochen, habe man mit 28 Studierenden im Lehrgang "health sciences" den Betrieb aufgenommen. "Nun ist die Entscheidung getroffen worden, dass die Akkreditierung der Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems genehmigt wird", teilte Pröll mit. Damit sei klar, dass mit Herbst 2014 rund 90 weitere Studienplätze in den drei Studienrichtungen health sciences, Neurorehabilitationswissenschaften sowie Psychotherapie- und Beratungswissenschaften angeboten werden können. Pröll: "Im Vollausbau im Jahr 2021 werden es rund 570 Studierende sein."

Besondere Bedeutung für NÖ

Für das Bundesland Niederösterreich habe die Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften vor allem für die Nahversorgung im Gesundheitswesen eine besondere Bedeutung, hob der Landeshauptmann hervor. Gerade im ländlichen Bereich sei dies besonders wichtig: "Mit dieser Ausbildungsstätte wollen wir den medizinischen Nachwuchs forcieren und die medizinische Versorgung auf hohem Niveau sicherstellen."

Eigenes Stipendienmodell

Zu diesem Zweck werde das Land Niederösterreich auch ein Stipendienmodell für alle Studienrichtungen anbieten, informierte Pröll weiters. Studierende mit aufrechtem Wohnsitz in Niederösterreich und gegebener sozialer Bedürftigkeit oder Studierende mit besonderer Studienleistung erhalten bis zu 50 Prozent der Studiengebühren von seiten des Landes als Stipendium. Für die Studienrichtung "health sciences" werden bei Finanzierung des Studiums mit Darlehen bis zu 75 Prozent vom Land gefördert, wenn der Absolvent bzw. die Absolventin in einer Krankenanstalt des Landes oder als niedergelassener Arzt in Niederösterreich tätig wird.

Beste Qualität für Ausbildung

Darüber hinaus sei die neue Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften auch eine wichtige Maßnahme zur Qualitätssicherung, fuhr Pröll fort: "Beste medizinische Versorgung ist unser Ziel, mit dieser Ausbildungsstätte können wir hohes Niveau garantieren." Weiters sei es mit dieser Einrichtung möglich, "die Forschungskompetenz des Bundeslandes Niederösterreich ein weiteres Stück voranzutreiben", so der Landeshauptmann: "Wir wollen Forschungskompetenz im Land halten und ins Land holen."

Studium nach Bologna-Kriterien

Das in Krems angebotene Studium habe als Alleinstellungsmerkmal die Eigenschaft, ein Studium nach dem Bachelor-Master-System, wie es die Bologna-Kriterien vorgeben, zu sein, betonte Rektor Dr. Schütz: "Das ermöglicht den Bachelor, neben der Medizin auch andere Studien anzuschließen, etwa Zweige wie Pflegewissenschaften, Medizintechnik oder Gesundheitsökonomie."

Bewerbungen ab Jänner möglich

Für Rektor Mallinger ist die Akkreditierung ein "erster Höhepunkt einer über zweijährigen Arbeitsperiode". Am 30. September habe man einen Lehrgang mit 28 Studierenden begonnen, dieser könne nun in das Bachelor-Studium "health sciences" überführt werden. 2014 werden auch die beiden anderen Studienrichtungen beginnen, kündigte Mallinger an. Die Online-Bewerbung beginnt mit 13. Jänner 2014.

Einmalige Campus-Landschaft

Rektor Faulhammer sprach in seiner Stellungnahme von "sehr großen Möglichkeiten der Zusammenarbeit" zwischen Donau-Universität und der neuen Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften, Dr. Boyer von der IMC FH Krems erklärte, das Studienangebot in Krems umfasse mit einer öffentlichen Universität, einer Privatuniversität und einer Fachhochschule alle drei Hochschultypen auf einem Campus: "Das ist national und international einmalig."

25 Mio. Euro von Seiten des Landes

Das Bundesland Niederösterreich wird rund 25 Millionen Euro für die Infrastruktur der Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften bereitstellen. Im kommenden Jahr soll mit dem Bau begonnen werden.