Neuordnung des berufsbildenden Landesschulwesens in NÖ

Gemeinsam mit Experten präsentierte Bildungslandesrätin Mag. Barbara Schwarz die Pläne zur Neuordnung des berufsbildenden Landesschulwesens in Niederösterreich. Die Neuordnung bringt zeitgemäße Strukturen. "Wir möchten unseren Lehrlingen und zukünftigen Landwirten bestmögliche Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen, die zukunftsorientiert, modern und kompetent sind", so Schwarz.

"Die Kinder und Jugendlichen in diesem Land sind unsere Zukunft. Zentrales Ziel muss es sein, unseren Kindern und Jugendlichen eine Schulbildung zu ermöglichen, die sich einerseits an die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen richtet, andererseits auch die sich stetig ändernde Arbeitswelt berücksichtigt", erläutert Niederösterreichs Bildungslandesrätin Mag. Barbara Schwarz die Gründe für die Neuordnung des berufsbildenden Landesschulwesens.

Ausbildung an Berufserfordernisse anpassen

Ein neues Schulkonzept für den Bereich der gewerblichen Berufsschulen und der Landwirtschaftlichen Fachschulen steht für zeitgemäße Strukturen, wie die Landesrätin ausführt: "Wir möchten unseren Lehrlingen und zukünftigen Landwirten bestmögliche Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen, die zukunftsorientiert, modern und kompetent sind. Die Ausbildung muss an künftige Berufserfordernisse angepasst sein. Gleichzeitig möchten wir aber auch die Landwirtschaft und Wirtschaft stärken." Damit reagiert man auch auf die stark rückläufigen Schülerzahlen, die in den letzten Jahren zu verzeichnen sind. 

Standort-Bündelung in Form von Kompetenzzentren

"Unsere Schulstandorte im berufsbildenden Landesschulwesen müssen gestärkt und konkurrenzfähig gemacht werden. Um das zu erreichen, werden Kompetenzzentren gebildet und Standorte zusammengeführt", führt Schwarz aus. Im Bereich der Landwirtschaftlichen Fachschulen bedeutet dies: Der Standort Unterleiten wird in Hohenlehen aufgenommen, Ottenschlag in Zwettl. Poysdorf wird in Mistelbach integriert und der Standort Tulln findet seinen Platz in Obersiebenbrunn. Für den Standort Sooß bedeutet das eine Zusammenführung in Pyhra. Gaming wird als Schulstandort erhalten bleiben, soll jedoch eine neue Aufgabe erhalten. Im Bereich der Landesberufsschulen wird der Standort Hollabrunn in der Landwirtschaftlichen Fachschule Hollabrunn als Fleischkompetenzzentrum aufgehen und teilweise nach Geras integriert. Wr. Neustadt wird in den Berufsschulen im südlichen Niederösterreich aufgehen. Schließlich wird die Expositur der Berufsschule Eggenburg in die Berufsschule Eggenburg zurückgeführt. Arbeitsgruppen sind nun dabei, rasch Strategien für die inhaltliche und bauliche Zusammenführung der Standorte auszuarbeiten und diese innerhalb der nächsten fünf Jahre umzusetzen. Das Investitionsvolumen in Baumaßnahmen und zeitgemäße Infrastruktur wird 100 Mio. Euro betragen. 

Wissenschaftliche Expertise bestätigt Neuordnung

"Auf Basis von drei wissenschaftlichen Expertisen, durchgeführt von der Donau-Universität Krems in Zusammenarbeit mit der Hochschule Ober St. Veit, beschäftigten sich namhafte Wissenschaftler mit dem Thema der Neuordnung. Ihre Ergebnisse bestärken uns in unserem Handeln", erklärt Schwarz. So beschäftigten sich Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier, Univ.-Prof. MMag. Dr. Gottfried Haber, beide Donau-Universität Krems, Ing. Mag. Dr. Thomas Haase, Rektor Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik Ober St. Veit, und Dipl-Päd. Ing. Mag. Christine Wogowitsch, Vizerektorin i.R. Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik Ober St. Veit, mit den Vorstellungen von SchülerInnen und AbsolventInnen, der Wirtschaftlichkeit sowie pädagogischen und didaktischen Fragestellungen des Schulsystems. Unisono kam man zu dem Entschluss, dass zukunftsweisender und praxisorientierter Unterricht von hoher Qualität nur an größeren Schulstandorten mit umfangreichem fachlichem Ausbildungsangebot geschehen kann.

"Diese Ergebnisse bestärkten uns bei der gestrigen Regierungsklausur in der Entscheidung, dass eine Neuorientierung unseres berufsbildenden Landesschulwesens dringend notwendig ist, um unseren Jugendlichen das nötige Rüstzeug für den Arbeitsmarkt der Zukunft mitzugeben", erklärt die Landesrätin.