LH Pröll stellte Arbeitsschwerpunkte für das Waldviertel vor

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll stellte im Zuge einer Pressekonferenz in Zwettl die Arbeitsschwerpunkte für das Waldviertel vor. Im Zentrum stehen dabei die Bereiche Arbeit, Wirtschaft, Infrastruktur und Tourismus, betonte der Landeshauptmann.

Im Blick auf den Arbeitsmarkt befinde man sich derzeit in einer divergierenden Situation, so Pröll. Zum einen verzeichne man eine Rekord-Beschäftigung in Niederösterreich: "Das erste Mal in der Zweiten Republik gibt es in Niederösterreich über 600.000 unselbstständig Beschäftigte." Zum anderen gebe es allerdings auch rund 50.000 Arbeitslose, dazu sagten die Wirtschaftsprognosen für heuer ein Null-Wachstum voraus. Auch die Situation im Waldviertel sei "herausfordernd", meinte Pröll, und verwies auf steigende Arbeitslosigkeit in den Bezirken Zwettl, Horn, Gmünd und Krems. Ein "Ausreißer ins Positive" sei der Bezirk Waidhofen an der Thaya mit sinkender Arbeitslosigkeit.

Gute wirtschaftliche Grundlagen

Was in dieser Situation zu Gute komme, sei die Tatsache, dass man in den vergangenen Jahren eine „gute Grundlage“ gelebt habe, so der Landeshauptmann: "Seit 2013 haben wir im Waldviertel 45 Projekte bei Betriebsansiedlungen und Betriebserweiterungen umgesetzt, 610 Projekte über den Wirtschafts- und Tourismusfonds und 43 Regionalförderungsprojekte. Damit sind rund 13.000 Arbeitsplätze im Waldviertel abgesichert bzw. geschaffen worden." Eine sehr erfreuliche Bilanz zeige auch der Tourismus im Waldviertel, so habe es im Zehn-Jahres-Vergleich ein Plus von rund 127.000 Nächtigungen gegeben.

Von dieser Grundlage aus sei die Zielsetzung klar, so der Landeshauptmann: "Wir wollen den Wirtschaftsstandort Waldviertel stärken."

Exporte sollen Wirtschaftsstandort stärken

Ein wesentlicher Faktor dabei seien die Anstrengungen im Export, betonte er. Das Land Niederösterreich habe in den Jahren 2013 und 2014 erstmals die 20-Milliarden-Euro-Grenze bei den Exporten geknackt. "Dadurch werden rund 220.000 Arbeitsplätze in Niederösterreich abgesichert", so Pröll. Nun wolle man einen verstärkten Focus auf die Märkte Großbritannien und USA legen, kündigte er an. Als Beispiele für wichtige Exportbetriebe im Waldviertel nannte er u. a. die Unternehmen Sonnentor, Kastner und APV Technische Produkte GmbH.

KMUs durch neue Ausschreibungs-Regeln stärken

Für die Stärkung der Klein- und Mittelbetriebe wolle man diese besser an den Ausschreibungen und Aufträgen der öffentlichen Hand teilhaben lassen, ging Pröll auf einen weiteren Schwerpunkt ein. Dazu werde die gewerkeweise Ausschreibung auf alle Landesgesellschaften und nachgelagerten Landesorganisationen ausgeweitet.

Mehr als 100 Mio. Euro für Straßenbau bis 2018

Im Zusammenhang mit den Straßenausbau im Waldviertel verwies der Landeshauptmann auf rund 100 Millionen Euro, die seit 2013 in die Ertüchtigung des Straßennetzes in diesem Landesviertel investiert worden seien, zum Beispiel in die B 37 Anschlussstelle Gföhl-Ost, die noch heute für den Verkehr freigegeben wird, die B 38 Umfahrung Zwettl oder auch die L 67 Umfahrung Gerotten. Bis 2018 werden insgesamt weitere 110 bis 120 Millionen Euro in den Straßen-Ausbau investiert: Auf der Achse Krems-Gföhl-Zwettl-Vitis-Waidhofen und auch auf der Achse Stockerau-Horn-Vitis-Gmünd.

Breitbandausbau wird forciert

Ein "wesentlicher Punkt" im Zusammenhang mit der Infrastruktur sei auch der Breitband-Ausbau, ging der Landeshauptmann auf einen weiteren Schwerpunkt ein: "Im Waldviertel gibt es zwei Pilotregionen: das Projekt Thayatal, wo wir noch heuer erste Glasfaser-Anschlüsse der Bestimmung übergeben, und die Kleinregion Waldviertler Stadt/Land, wo wir im Frühjahr 2016 so weit sein werden." Darüber hinaus hätten noch sieben weitere Kleinregionen Interesse angemeldet. "Insgesamt werden wir rund 150 bis 170 Millionen Euro in den Breitband-Ausbau investieren", so Pröll.

Landesausstellung 2017 im südlichen Waldviertel

Abschließend wies der Landeshauptmann auch auf die Landesausstellung 2017 hin, die im südlichen Waldviertel stattfinden wird. Das Thema lautet: „Alles was Recht ist“. Neben dem Standort Schloss Pöggstall arbeiten alle 22 Gemeinden der Region intensiv mit. „Wir werden neun Millionen Euro investieren, etwa in die Restaurierung von Schloss Pöggstall, aber auch in die Infrastruktur in die Region“, so der Landeshauptmann.