Alpine-Insolvenz: Land NÖ schnürt Maßnahmenpaket

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka und Landesrätin Dr. Petra Bohuslav stellten im Zuge einer Pressekonferenz in Retz ein Maßnahmenpaket des Landes Niederösterreich aufgrund der Alpine-Insolvenz vor.

Rund 700 Mitarbeiter der Alpine, die in Niederösterreich fünf Standorte hat, sowie rund 300 Zulieferbetriebe mit insgesamt rund 31.500 Mitarbeitern seien in Niederösterreich betroffen, erläuterte der Landeshauptmann zunächst. "Wir werden die Arbeitnehmer sowie die Klein- und Mittelbetriebe nicht im Stich lassen, denn sie können für diese Pleite am wenigsten", versicherte Pröll, der auch meinte: "Die wesentlichsten Ursachen für diese Pleite liegen in verfehltem Management." Seitens des Landes setze man auf eine Vielzahl an bewährten Maßnahmen, informierte der Landeshauptmann. So wird es eine 50%-ige Haftungsübernahme für Kredite von bis zu 250.000 Euro geben, um die Liquidität der Klein- und Mittelbetriebe zu sichern. Weiters wird unter der Nummer 02742/9005-16168 eine Hotline eingerichtet, unter der die Expertin Mag. Claudia Pfiffinger Auskunft geben wird. "Darüber hinaus werden wir Bauinvestitionsvorhaben aus dem Jahr 2014 vorziehen", kündigte Pröll an. Dadurch sollen sich "die Auftragsbücher der Klein- und Mittelbetriebe wieder entsprechend füllen", so der Landeshauptmann. Mit dieser Maßnahme sei ein Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro verbunden. Einen Effekt in der Höhe einer Investitionssumme von rund 20 bis 30 Millionen Euro werde das Vorziehen kleinerer Instandhaltungsmaßnahmen bringen, meinte der Landeshauptmann weiters: "Das sind kleinere Gewerke, von denen aber gerade die Klein- und Mittelbetriebe entsprechend profitieren können." Für die Arbeitnehmer der Alpine und der betroffenen Zulieferbetriebe wird zusammen mit dem AMS NÖ auch eine Arbeitsstiftung eingerichtet, die Finanzierung erfolgt im Verhältnis 50:50.

Beratung, Finanzierung und Ankurbelung der Konjunktur

Man setze auf Beratung, Finanzierung und die Ankurbelung der Konjunktur, sagte Landesrätin Bohuslav. Als Beispiele für vorgezogene Investitionen nannte sie etwa das Landesklinikum Hainburg (Kindergarten Neubau und Generalsanierung), die Vorbereitungsarbeiten für den Zubau am Landesklinikum St. Pölten und den Neubau des Landespflegeheimes Wolkersdorf. Im Zuge der betrieblichen Umweltförderung werde man eine zusätzliche Million Euro zur Verfügung stellen, etwa für thermische Sanierungen, informierte Bohuslav.

Infoveranstaltungen und Arbeitnehmer-Hotline

Landeshauptmann-Stellvertreter Sobotka berichtete darüber, dass an allen Betriebsstandorten und, wenn notwendig, auch in den Zulieferbetrieben, Informationsveranstaltungen geplant seien. Auch die Arbeitnehmer-Hotline des Landes unter der Nummer 02742/9005-9555 stehe für Beratungen zur Verfügung. Darüber hinaus werde das Land Niederösterreich für alle Betroffenen in der Arbeitsstiftung, die ein Wohnbauförderungsdarlehen haben, dieses zinsfrei und tilgungsfrei stellen, so Sobotka.